Minimalinvasive Chirurgie

Die minimalinvasive Chirurgie (auch Schlüssellochchirugie genannt) wurde Ende der 80iger Jahre eingeführt und hat sich fest im chirurgischen Spektrum etabliert.

 

Der Bauchraum wird hierbei mittels CO2 Gas gefüllt „aufgeblasen“. Dadurch entsteht Platz um mittels Sonden im inneren des Bauches zu operieren. Durch moderne HD Technik gelingt es Strukturen im inneren des Körpers exakt, scharf und mikroskopisch vergrößert darzustellen. Dadurch ist ein sicheres und optimales Präparieren des Gewebes möglich. Vorteile dieser Technik sind das geringere Zugangstrama und damit verbunden geringere Schmerzen. Weitere Vorteile sind die raschere Genesung, dadurch bedingt ein kürzerer Spitalsaufenthalt und raschere Rückkehr zur gewohnten Arbeit. Nebenbei bringt diese Technik natürlich auch kosmetische Vorteile!

 

Seit Beginn meiner chirurgischen Ausbildung habe ich mich dieser Technik gewidmet und biete diese Technik für sinnvolle Indikationen an:

 

Die klassischen Indikationen sind.

 

Cholezystektomie (Gallenblasenentfernung)

  • Leistenbruch, Bauchwandbruch
  • Appendektomie (Blinddarmopration)
  • Dickdarmoperation (gutartig und bösartig)
  • Diagnostische Laparoskopie
  • Fundoplikatio (Refluxerkrankung / Sodbrennen)
  • Leberteilresektionen
  • Adrenalektomie (Nebennierenentfernung)
  • Milzoperationen
  • Thorakoskopie (Brustkorb / Lungeneingriffe)
  • Laparoskopie bei Endometriose (gemeinsam mit Gynäkologe)
  • Adipositaschirurgie (Magenbypass / Magenband)

 

Diese Technik muss natürlich erlernt und trainiert werden. Aus diesem Grund habe ich gemeinsam mit den Kollegen von der Gynäkologie und der Urologie ein Ausbildungszentrum im AKh installiert. Unsere jungen Kollegen haben rund um die Uhr die Möglichkeit die Laparoskopie zu trainieren. Sei es im Trockentraining oder an Tierorganen. Weiters bieten wir regelmäßig Kurse (Basis-Intensivkurs, Kolonkurs, SIL Workshop) an.

Single Incision Chirurgie

Hierbei handelt es sich um eine logische Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie. Anstelle von 3-5 Trokaren (Einstichhülsen für das Einbringen der Instrumente) wird nur mehr ein einziger Schnitt gesetzt und dieser ist im nabel so versteckt, dass er Wochen nach der Operation schon nicht mehr sichtbar ist. Dadurch gelingt es scheinbar „Narbenfrei“ zu operieren. Möglich ist dies nur durch weiterentwickelte technische Instrumente und entsprechendes Training des Chirurgen/in.

 

Im Jänner 2009 haben wir diese Technik als erste Abteilung in Oberösterreich und als eine der ersten in Österreich an der 2. Chirurgie im AKh Linz etabliert. Typische Operationen die mit dieser Technik durchgeführt werden können sind die Cholecystektomie, Appendektomie, Leistenbruch und Dickdarmoperationen. Technisch ist es sicherlich möglich auch komplexere Operationen so durchzuführen, ob es immer Sinn macht diese OP Technik anzuwenden ist derzeit noch eine offene Frage.

 

Gemeinsam mit Dr. Walter Brunner (Barmherzige Brüder Salzburg) habe ich in Linz das erste Symposium zum Thema Single Incision Laparoskopie 2009 organisiert, 2010 erfolgte der 2. Kongress in Salzburg.

 

2011 darf ich alle interessierten wieder nach Linz einladen (Datum siehe aktuelles). Neben einem Trainingsworkshop und der Möglichkeit Operationen live beizuwohnen werden namhafte Experten aus dem Inn- und Ausland kommen um aktuelle Fragen zu diskutieren und Ihre Erfahrung mitzuteilen.

 

Als 3. Abteilung in Europa hatten wir die Gelegenheit eine völlig neuartige und revolutionäre OP-Plattform für die Single Incision Laparoskopie zu verwenden. Der „Spyder“ stellt eine technische Weiterentwicklung dar, bei dem man ebenfalls nur durch eine Körperöffnung in den Bauch eingeht. Durch die modernen Instrumente gelingt es im Inneren des Bauchraumes wie mit einem Roboter in allen Ebenen völlig flexibel zu agieren.